Die Moschee

 

 

 

 

 

 

Die Moschee

im Schlossgarten von Schwetzingen

 

 

 

 

 

 

 

Die Moschee liegt im südlichen Teil des Schlossparks von Schwetzingen. Nach Osten schließt die Anlage mit den japanischen Kirschbäumen an, nach Westen ein künstlicher Teich und der von vornherein als Ruine geplante und gebaute Merkur Tempel auf einem künstlich aufgeschütteteten Hügel.

 

 

 

 

 

 

 

Eine Moschee in einem Schlossgarten?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erscheint schon erstaunlich. Doch ganz so erstaunlich ist es gar nicht, denn es gibt bereits einige früher gebaute Vorbilder.

Die Moschee

 

Schon vorher wurden die Moscheen in den Parkanlagen von Kew Gardens bei London (vor 1763), Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel (1777) und Hohenheim bei Stuttgart (1778) gebaut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als die Moschee im Schlossgarten von Schwetzingen gebaut wurde (1779 -1795), hielt sich der damalige pfälzische Kurfürst Carl Theodor eigentlich nur noch in seiner neuen Residenz in München auf. Die Geschichte der Kurpfalz ist aufs engste mit den Wittelsbachern verbunden. Als der letzte pfälzische Wittelsbacher ohne männlichen Erben starb, kam es zum pfälzischen Erfolgekrieg mit seinen grauenhaften Zerstörungen und ein bayrischer Wittelsbacher wurde schließlich pfälzischer Kurfürst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ob der Architekt Pigage der Moschee im Schwetzinger Schlosspark jemals selbst islamische Länder bereist hatte, ist nicht bekannt. Doch mit Sicherheit waren ihm die verschiedenen Forschungen und Publikationen über Moscheen der damaligen Zeit geläufig. Einige Details in der Ausführung des Baus lassen sich auf diese Vorbilder zurückführen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch bei näherem hinsehen ist die Moschee doch nicht so orientalisch, wie es auf den ersten Blick scheint.

 

 

 

 

 

 

Obwohl der Innenhof mit den Wandelhallen eindeutig orientale Stilelemente aufnimmt, könnten sein Vorbilder die Kreuzgänge mittelalterlicher Klosteranlagen gewesen sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der zentrale Bau mit seiner imposanten Kuppel erinnert eigentlich eher an eine barocke Kirche, wären nicht die arabischen Inschriften und die beiden Minarette, käme man erst gar nicht auf die Idee, dass es sich um eine Moschee handelt. Das Eingangsportal ist dem Vorbild griechischer Tempel nachempfunden. Dennoch vermittelt die gesamte Anlage einen orientalischen Eindruck.

 

 

 

 

Die Moschee

 

 

 

Die Kulturen haben sich schließlich auch gegenseitig beeinflusst, wussten Sie zum Beispiel, dass die Hagia Sophia in Istanbul ursprünglich die größte christliche Kirche war, zur Zeit ihrer Entstehung deutlich größer als der damalige Petersdom?

 

 

 

 

 

 

 

 

Das ausgehende 18. Jahrhundert ist von einem starken Interesse an außereuropäischen Kulturen gekennzeichnet. Die arabischen Länder galten als Inbegriff von Reichtum, Feinsinnigkeit und hoch entwickelter Kultur und Wissenschaft. Denn im Gegensatz zu Europa waren die reichen Länder der arabischen Welt wie auch die damals ebenso reichen Länder Chinas und Indiens nicht von ständigen Kriegen überzogen und zerstört, sondern konnten sich kontinuierlich entwickeln. Zur Erinnerung, unsere Zahlen sind arabisch, die Araber waren damals die Mathematiker und Astronomen schlechthin, vieles in unserer modernen Medizin, insbesondere die Chirurgie hat ihren Ursprung in den arabischen Ländern und viele technische Fortschritte wären ohne die Erkenntnisse, die seit Marco Polo aus China nach Europa kamen, völlig undenkbar gewesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu sakralen Zwecken hat die Moschee vermutlich nie gedient. Es gibt zwar Gerüchte, dass sie im 19. Jahrhundert vorübergehend von Moslems genutzt wurde, sichere Quellen dazu sind mir jedoch nicht bekannt.

 

 

 

 

 

 

So war es wohl eher das, was es heute noch ist, ein Ort der Erholung, der Träume von fremden Ländern und eine ungewöhnliche Kulisse. Von wegen Kulisse, der Innenhof der Moschee mit seinem Wandelgang ist ein beliebter Hintergrund für Modefotos und Porträts.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch im Innern ist die Moschee sehenswert.

 

 

 

 

Die Farben im Innenraum der Moschee werden stark vom herein fallenden Licht beeinflußt. Da diese Fotos nach und nach im Verlauf mehrerer Jahre entstanden, sind auch die Farben vom jeweiligen Licht abhängig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Moschee im Schwetzinger Schlosspark

 

 

 

 

 

 

 

Die arabischen Sprüche gibt es darunter jeweils auch in Deutsch.

 

 

Die Moschee

 

 

 

 

 

Panoramafoto der Kuppel der Moschee

 

 

 

 

Panoramafoto der Kuppel der Moschee

 

 

Wandeln Sie in den Arkaden des Hofes der Moschee, genießen die Ausblicke auf den umgebenden Park und gönnen sich ein kleine Pause der Besinnung, bevor Sie Ihren Spaziergang durch den Schwetzinger Schlossgarten fortsetzen.

 

 

 

Die Moschee, der Gebetsgang